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ASA zum Internationalen Tag der Umwelt: Plastikmüll erhitzt die Gemüter und das Klima

Ennigerloh/Berlin, 4. Juni 2021: Der jährlich wiederkehrende Weltumwelttag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam für Umwelt und Klima – Plastikmüll vermeiden“.
Erst Ende Mai hatte der Bundesrat eine Gesetzesnovelle gebilligt, die in Deutschland für weniger Plastikmüll und mehr Recycling sorgen soll. Der Bundesrat hatte die Novelle nur befürwortet, um die fristgerechte Umsetzung der EU-Vorgaben einzuhalten, sieht das Gesetz aber nach wie vor in einigen Punkten als unzureichend und fordert mit Nachdruck, dass die Vorgaben zeitnah nachgebessert werden. Ziel des neuen Gesetzes, das am 3. Juli 2021 in Kraft treten wird, ist es, die Getrenntsammlung bestimmter Verpackungsabfälle zu erweitern, um das Recycling zu verbessern, das achtlose Wegwerfen von Plastikmüll (sog. Littering) zu vermeiden und den Anteil an recyceltem Kunststoff zu erhöhen.

Leider lassen die Inhalte mehrerer Gesetze derzeit zu wünschen übrig“, so Katrin Büscher, Geschäftsführerin der ASA. Der Weltumwelttag sollte daher nicht nur ein Appell an die Bürgerinnen und Bürger sein, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen, sondern der Gesetzgeber sollte auch aktiv daran arbeiten, die rechtliche Umsetzung des Umweltschutzes mit mehr Weitblick zu regeln. „Auch beim Klimaschutzgesetz steht das Nacharbeiten im Brennpunkt und erhitzt die Gemüter“, so Büscher weiter. „Ein verlässlicher Rahmen ist zwingend notwendig und in der jetzigen Klimakrise unabdingbar“. Vermehrt hatte der Verband darauf gedrängt, eine Zusammenarbeit aller Akteure der Kreislaufwirtschaft auf Augenhöhe zu ermöglichen, um praxistaugliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen. „Es bleibt zu hoffen, dass der Weltumwelttag – auch politisch - nicht nur zum Anlass genommen wird, die gegenwärtigen Probleme anzusprechen, sondern Lösungswege aufgezeigt werden, wie eine dynamische Weiterentwicklung konkret aussehen kann. Nur dann werden wir auch dauerhaft Plastikmüll vermeiden oder nicht Vermeidbares recyceln und damit aktiv etwas fürs Klima tun“, so die Fachfrau.

Dennoch sollten wir von der Möglichkeit Gebrauch machen und uns besonders am Internationalen Tag der Umwelt bewusst werden, welche globalen Konsequenzen der unsachgemäße Umgang mit Plastikmüll langfristig hat. Dieses Bewusstsein ist nötig, um zu erkennen, dass zu einer greifbaren Realität der Kreislaufwirtschaft, die Wiedergewinnung und das Recycling möglichst aller Stoffströme wesentlich sind. „Die stoffspezifischen Abfallbehandlungstechnologien können in ihren vielfältigen Aufbereitungsprozessen Materialströme gewinnen, die dem Recycling oder einer hochwertigen energetischen Verwertung zur Verfügung stehen. Allerdings müssen für die erzeugten Sekundärrohstoffe und Sekundärbrennstoffe auch gut funktionierende Absatzmärkte und Einsatzmöglichkeiten geschaffen werden“, hebt Thomas Grundmann, Vorsitzender der ASA, hervor.

Durch die stoffspezifische Abfallbehandlung werden nicht nur gewonnene Rohstoffe dem Stoffkreislauf zugeführt, sondern auch fossile Energieträger eingespart. Durch deren Verringerung und langfristigen Verzicht kann ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele erzielt werden“, ergänzt Johanna Weppel, Referentin der ASA.

Um gemeinsam für Umwelt und Klima aktiv zu sein, sollte jede*r von uns grundsätzlich hinterfragen, welche Produkte dauerhaft genutzt werden und den Gedanken zulassen, gut erhaltene gebrauchte Güter dem Kreislauf wieder zuzuführen, sei es über den Recyclinghof, die regionale Gebrauchtwarenbörse, den klassischen Flohmarkt oder einfach als Weitergabe in Form eines Geschenks.

Das Umdenken beginnt am Frühstückstisch und endet in dem gelebten Kompromiss, jeden Tag einen Beitrag zu leisten, alternative Wege zu gehen!“, so Büscher abschließend.