Berlin/Ennigerloh, 05.06.2024: In Erinnerung an die Eröffnung der Konferenz der Vereinten Nationen zum Schutz der Umwelt am 5. Juni 1972 in Stockholm haben die Vereinten Nationen und vier Jahre später auch die Bundesrepublik Deutschland den 5. Juni zum jährlichen "Tag der Umwelt" erklärt. Der Weltumwelttag steht dieses Jahr unter dem Motto: Natürlich versorgen – Sicherheit und Schutz in der Klimakrise“. Seit seiner ersten Feier im Jahr 1973 hat der Weltumwelttag dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) geholfen, das Bewusstsein für wachsende Probleme wie die Zerstörung der Ozonschicht, giftige Chemikalien, Wüstenbildung und globale Erwärmung zu schärfen und politische Impulse zu setzen. Der Tag hat sich zu einer globalen Plattform entwickelt, auf der Maßnahmen zu dringenden Umweltproblemen ergriffen werden. Millionen von Menschen haben im Laufe der Jahre dazu beigetragen, Veränderungen in unseren Konsumgewohnheiten sowie in der nationalen und internationalen Umweltpolitik voranzutreiben.
„Im Kontext mit den Themen der Kreislaufwirtschaft hat auch das diesjährige Motto Signalwirkung für unsere Branche“, so Katrin Büscher, Geschäftsführender Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung e.V. (ASA).
Es ist wichtig, sich in der Klimakrise um Sicherheit und Schutz zu kümmern, insbesondere auch für nachfolgende Generationen. Entscheidend ist es, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Dies kann entsprechend zahlreicher wissenschaftlicher Belege nur noch durch den gesicherten Ausbau und Einsatz erneuerbarer Energien erfolgen. Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen müssen kontinuierlich zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
Ein wichtiger Pfad, der in unserer Branche nicht immer die entsprechende Aufmerksamkeit erfährt, ist der Bioabfall, mit dem Energie gewonnen wird. „Denn kaum liegt der Abfall auf dem Boden, macht sich eine gigantische Recycling-Armee an die Arbeit. Abermilliarden Tiere, Pilze und Bakterien sind nicht nur Experten fürs Grobe, sondern halten als eine gigantische Müllabfuhr einen nachhaltigen Kreislauf am Leben“, so Büscher fasziniert.
Die ASA hat in ihrer Bio- und Grünabfallstrategie 2030 das Augenmerk bewusst auf die Potenziale von Bio- und Grüngut gelegt und die hohe Qualität dieses Abfallstroms herausgestellt. Denn durch die Anwendung von z. B. 10 Mio. Mg Kompost könnten ca. 2,5 Mio. Mg Kohlendioxid-Äquivalente vermieden werden und damit ist der Komposteinsatz richtungsweisend für den Klimaschutz. Aber auch der Anteil Bioabfall in der Vergärung sowie die Kaskadennutzung sind daher kontinuierlich auszubauen. Schnelle und unbürokratische Verfahren (z. B. Genehmigungsverfahren) sind zu entwickeln und Hürden abzubauen. Insbesondere durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, Kontrollen und eine optimierte Aufbereitungstechnik ist der Fremdstoffanteil weiter zu reduzieren (Auszug aus der Strategie).
„Wir appellieren daher an die Verbraucherinnen und Verbraucher, nachhaltig zu entsorgen und den Wurf ihres Lebens zu machen!“, so Katrin Büscher. Denn Albert Einstein hat bereits festgehalten „mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ „Und mit dieser Botschaft sollten wir auch unsere Themen mit Blick in die Zukunft betrachten und auf die Tube drücken,“ so die Umweltjuristin ergänzend.
Mit der ASA Strategie 2030 sollen die dort gesteckten Ziele nicht nur bei politischen Entscheidungsträgern Gehör finden, sondern auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, damit z.B. der Störstoffgehalt im Biomüll abnimmt und wir langfristig mit unserem Produkt entsprechend dem diesjährigen Motto unsere Gesellschaft mit der Energie, die auch diesem Abfallstrom entstammt „natürlich versorgen.“
„Nichtsdestotrotz sind die Anlagen zur stoffspezifischen Abfallbehandlung prädestiniert, Stoffströme in die richtigen Bahnen zu lenken und gezielt auf weitere Stoffströme zuzugreifen“, so Johanna Weppel, Referentin und Umweltingenieurin der ASA. „Die Trennung von Abfällen und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen ermöglichen es uns, Rohstoffe zu erzeugen, die wiedereingesetzt werden können und ein Äquivalent für Erdöl, Erdgas und Kohle zu liefern“, so Weppel ausführend.
„Klimaschutz ist Ressourcenschutz und hierfür benötigen wir eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, bei der alle Akteure an einem Strang ziehen. Wir müssen zeigen, dass wir uns von der klassischen Entsorgungswirtschaft, zu einer ressourcenschonenden Stoffstromwirtschaft und innovativen Umwelttechnikbranche etabliert haben“, so die Fachfrauen motivierend.
Geschlossene Wertschöpfungsketten, in denen Produkte nicht auf dem Müll landen, sondern wiederverwertet werden: „Wir verstehen Kreislaufwirtschaft als Chance und nutzen neu gewonnene Erkenntnisse dafür, langfristig umzudenken. Abfall wird zunehmend als Ressource wahrgenommen, aus dem immer noch Schätze zu heben sind. Nachhaltig im Sinne unserer Abfallhierarchie“, so Büscher abschließend.